Liebstöckel (Levistikum officinalis)

Standort
Liebstöckel bevorzugt einen nähstoffreichen, tiefgründigen Boden mit hohem Humusgehalt. Staunässe wird nicht vertragen, aber eine gute Wasserversorgung ist notwendig. In Trockenzeiten müssen Liebstöckelpflanzen daher regelmäßig bewässert werden. Liebstöckel ist vollständig winterhart und robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Am wohlsten fühlen sich die Pflanzen an einem vollsonnigen Ort. Dort entfalten sie auch das intensivste Aroma. Die Staude kann bis zu 2 Meter hoch werden und benötigt mindestens 1 m im Durchmesser Platz. Im Garten darf Liebstöckel deswegen nicht zu eng mit anderen Pflanzen stehen.

Geschmack und Verwendung in der Küche:
Der Geschmack erinnert stark an Maggi-Würze, weshalb das Kraut auch als Maggikraut bezeichnet wird. Liebstöckel gehört zu den klassischen Suppengewürzen und kann außerdem für Braten, Fisch- und Fleischmarinaden und Gemüsegerichte verwendet werden. Damit sich der Geschmack optimal entfaltet, werden die Blätter mitgekocht. Auch die Samen haben einen interessanten Geschmack und können zum Würzen eingesetzt werden. Allerdings ist hier auf eine besonders sparsame Dosierung zu achten, weil das Aroma der Samen noch intensiver als das der Blätter ist. Die Samen können zum Würzen von Marinaden für Fleisch, Fisch und für eingelegtes Gemüse verwendet werden.

Wirkungsweise:
Obwohl Liebstöckel als Heilpflanze heute eine untergeordnete Rolle spielt, gehört es doch, dank seiner harntreibenden und appetitanregende und verdauungsfördernden Wirkung in die Reihe der traditionellen Arzneimittel. Die Verdauungsfördernde Wirkung kommt auch dann zum Tragen, wenn Liebstöckel als Gewürz in reichhaltigen Speisen Verwendung findet. Hier wird der kulinarische Genuss effektiv mit der gesundheitsfördernden Wirkung verbunden.

Wissenswertes über Liebstöckel:
Liebstöckel wurde schon in der Antike als Gewürz und Heilpflanze verwendet. Erst Karl der Große machte jedoch die Pflanze mit seiner Landgüterverordnung populär und sorgte für ihren Anbau in den Kloster- und Bauerngärten nördlich der Alpen. Seither hat Liebstöckel seinen festen Platz in den Gärten und Küchen Mitteleuropas.

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